Wiederbelebung: Reanimation des Hundes

Wiederbelebung: Reanimation des Hundes

Foto: pixabay.com

Spätestens im Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein haben wir gelernt, wie wichtig ein schnelles Handeln im Falle eines Atemstillstandes oder Herzversagens ist. Durch eine Reanimation kann der Patient wieder belebt werden. Beim Menschen weiß man in der Theorie also, wie es geht. Beim Hund ist das anders. Viele Tierbesitzer sind unsicher und haben Angst, im Fall der Fälle etwas falsch zu machen.

Wann sollte ich eine Reanimation durchführen?

Wenn der Hund wie tot herum liegt und er nur noch schwach bis scheinbar gar nicht atmet. Das ist der Fall nach einem schweren Unfall, Stromschlag oder einer anderen ungeklärten Ursache.

Welche Maßnahmen muss ich vor Wiederbelebung des Hundes treffen?

Am wichtigsten ist es, die Nerven zu bewahren! Hysterie wird Sie und Ihr Tier nicht weiterbringen. Im Gegenteil! Bleiben Sie ruhig, atmen Sie tief durch und treffen Sie zuerst schnelle Maßnahmen zum Selbstschutz. Nach Lehrbuch sollte der Hund angeleint oder angebunden werden, ist er ungesichert kann es passieren, dass der Vierbeiner nach erfolgreicher Wiederbelebung beispielsweise vor ein Auto läuft. Damit Ihnen als Retter nichts passieren kann, sollte der Hund einen Maulkorb tragen.

ABC-Regeln zur Reanimation: Atemwege, Beatmen und Circulation

Alle Hundebesitzer bitte besonders gut bei diesem Absatz aufpassen! Die folgenden Maßnahmen können im Zweifelsfall das Leben Ihres Haustieres retten. Jeder Hundebesitzer sollte die ABC-Regeln kennen und so weit verinnerlicht haben, dass er Sie im Notfall aus dem Stegreif anwenden kann. Denn jede verschwendete Sekunde kann tödlich sein.

  • A wie Atemwege: Zuerst sollten Sie sich vergewissern, dass die Atemwege des Tieres frei sind. Andernfalls droht die Gefahr einer Erstickung. Öffnen Sie vorsichtig das Maul des Hundes un ziehen Sie die Zunge hervor. Dadurch wird vorgebeugt, dass der Vierbeiner an seiner eigenen Zunge erstickt.
  • B wie Beatmung: Nun umfassen Sie mit Ihrer Hand gleichzeitig Nase und Hundemaul. Anschließend holen Sie tief Luft und setzen Ihren Mund an der Nasenöffnung des Tieres an, um Ihn durch ihre Luft wieder zu beleben. Die Reanimation wird richtig durchgeführt, wenn sich die Rippen des Brustkorbes heben. Dann warten Sie, bis sich diese wieder senken. Es erfolgt eine erneute Wiederholung des Beatmungsprozedur.Etwa 10 bis 20 Mal in der Minute sollten Sie Ihren Hund beatmen. Solange, bis das Tier wieder selbstständig atmen kann und seine Lebensgeister wieder erwachen.
  • C wie Cirkulation: Hierfür müssen Sie abklären, ob das Tier noch atmet. Ist keine Atmung festzustellen, so sollte sofort mit der Herzdruckmassage begonnen werden!

Herzmassagen beim Hund

Im Zweifelsfall kann die Herzdruckmassage sogar wichtiger als die Beatmung sein. Vergessen Sie das auf keinen Fall! Ideal ist es, wenn Sie einen Helfer zur Seite haben. Sind zwei Personen verfügbar, so ist eine zuständig für die Beatmung und die andere kümmert sich um Herzdruckmassagen. Ist der Ersthelfer alleine, so muss er beide Parts übernehmen. Etwa jedes dritte Mal sollte geprüft werden, ob der Hund von selbst wieder atmet.

Was man noch über die Wiederbelebung wissen sollte

Erscheint der Hund tot oder extrem schwach, so haben Sie keine andere Wahl, als den Versuch einer Reanimation. Sie können nichts mehr schlimmer machen, die Lage lediglich durch Ihr Eingreifen verbessern. Keine Angst vor eventuellen Rippenbrüchen des Hundes. Verglichen mit dem Tod ist ein Bruch eine Lappalie und kann später behoben werden.

Wenn der Hund nach 15 Minuten versuchter Reanimation immer noch nicht die geringsten Lebenszeichen zeigt und Anzeichen für den Tod des Tieres gegeben sind, so kann davon ausgegangen werden, dass man dem Tier nicht mehr helfen kann.

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