Baby und Hund – funktioniert das?

Baby und Hund – funktioniert das?

Foto: pixabay.com

Hunde gelten für die meisten Menschen als Familienmitglieder und werden auch wie solche behandelt. Leider gibt es immer wieder Situationen, in denen die Menschen genau das vergessen. Kündigt sich ein Baby an, muss der Vierbeiner nicht selten die Familie verlassen. Die Gründe dafür sind Angst, Fehlinformation und der Druck von Verwandten und Bekannten. Eines kann vorweggenommen werden: Ein Baby ist absolut kein Grund den Hund abzugeben.

Den Hund optimal vorbereiten

Zumeist hat der Hund bis zum Zeitpunkt der Schwangerschaft selbst den Status eines Kindes. Er wird umsorgt und gepflegt. Freizeit und Urlaub werden nach ihm geplant. Wird der Hund nun von einem Moment auf den anderen mit dem Nachwuchs konfrontiert, kann es zu Eifersucht kommen. Das Tier bekommt plötzlich weniger Beachtung, es kommen fremde Gerüche und Geräusche auf ihn zu, die ihn verunsichern und stressen können. Es ist daher notwendig, das Tier schon während der Schwangerschaft auf das Baby vorzubereiten. Völlig falsch wäre es in dieser Situation, sich bis zur Geburt vermehrt um den Hund zu kümmern, da danach die Zeit dafür knapp wird. Er wird, wenn das Baby da ist, diese Zeit einfordern und aufgedreht und nervös werden wenn er sie nicht bekommt. Viel besser ist es ihm zu zeigen, dass nicht immer er im Mittelpunkt steht und es für ihn klare Regeln gibt.

Tabuzonen einrichten

Sowohl für den Hund als auch für das Kind wird es wichtig sein, eigene Bereiche zu haben. Hat der Vierbeiner bislang im Schlafzimmer oder gar im Bett genächtigt, ist es optimal, wenn ihm ein neuer bequemer Schlafplatz zur Verfügung gestellt wird. Ist das Baby erst einmal da, könnten sich die beiden gegenseitig stören. Auch der Hund benötigt einen Rückzugsplatz, an dem er seine Ruhe hat. Hat er gelernt, dass Kinder- und Schlafzimmer nicht zu seinem Revier gehören, sollten sich seine Besitzer manchmal alleine in diesen Tabuzonen beschäftigen. Sind seine Menschen in dem Raum beschäftigt, weiß er, dass er warten muss, bis er wieder an der Reihe ist, um zu spielen oder liebkost zu werden. Zu Beginn kann hier ein Türgitter helfen, den Hund davon abzuhalten, in das Zimmer zu gehen. Ein frühzeitiges Einrichten des Kinderzimmers kann dem Hund helfen, sich auf die neue Situation einzustellen. Er kann schon die Cremes und die Windeln riechen und sich daran gewöhnen. Nie sollten ihm Windeln oder andere Babyartikel zum Spielen gegeben werden.

Gemeinsames Kuscheln darf sein

Ist das Baby dann auf der Welt, sollten Hundebesitzer darauf verzichten, die ganze Familie nach Hause einzuladen, um das Baby zu präsentieren. Ideal wäre es wenn die Mutter zuerst den Hund begrüßt während der Vater das Baby auf dem Arm hat. Danach kann das Baby ganz ohne Kommentar gewickelt, gefüttert und ins Bett gelegt werden. Der Hund sollte keinesfalls direkt mit dem neuen Familienmitglied konfrontiert werden. Je ruhiger und gelassener die Eltern sich dabei verhalten, desto besser ist das für den Hund. Ab sofort ist die wichtigste Regel jene, dass Baby und Hund nie alleine gelassen werden dürfen. Verhält sich der Hund in Gegenwart des Babys ruhig, dann darf er ausgiebig gelobt werden. Gemeinsames Kuscheln auf einer Decke stärkt die Bindung zwischen den Eltern, dem Baby und dem Hund. Spaziergänge können nun gemeinsam mit Kinderwagen und Hund stattfinden. Das tut dem Tier gut, weil er nach wie vor integriert ist.

Hund und Baby müssen lernen

Irgendwann kann der Hund beginnen, auf das Baby aufzupassen. Er kommt dann etwa, um zu zeigen, dass es weint. Tut er das, geht man ganz ruhig zum Kind und zeigt dem Tier, dass alles in Ordnung ist. Es gibt Tiere, die regelrecht die Mutterrolle übernehmen. In einem solchen Fall ist es wichtig, dem Hund die “Sorgen” abzunehmen. Schläft das Baby, sollten sich die Eltern unbedingt Zeit für den Hund nehmen, mit ihm kuscheln und spielen. Will der Hund Spielzeug vom Baby nehmen, kann er mit seinem Lieblingsspielzeug abgelenkt werden. Gleichzeitig muss auch dem neuen Erdenbürger so bald wie möglich klargemacht werden, dass sowohl Hundedecke als auch Hundespielzeug dem Hund vorbehalten sind. Ebenso darf der Hund vom Nachwuchs keinesfalls “gequält” werden. Selbst Kleinstkinder können verstehen lernen, dass es schmerzt, wenn das Tier an Ohren oder Schwanz gezogen wird. Zuletzt ist beim Zusammenleben zwischen Hund und Kind immer auf Hygiene zu achten. Neben dem regelmäßigen Händewaschen ist natürlich auch auf eine laufende Entwurmung des Hundes zu achten.

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