Der Dobermann
Als einzige deutsche Hunderasse trägt der Dobermann den Namen seines ersten Züchters, nämlich Friedrich Louis Dobermann, der im Jahr 1894 verstarb. Neben seinem Hauptberuf war er noch als städtischer Hundefänger aktiv und durfte freilaufende Hunde einfangen.
Bei seiner Zucht war es erklärtes Ziel, eine neue, besonders scharfe Rasse zu entwickeln. Dabei spielten vor allem die damals schon gut durchgezüchteten Fleischerhunde eine entscheidende Rolle.
Man kann sie als Vorgänger der Rottweilers ansehen, bei denen auch etwas Schäferhund mit in der Zuchtlinie steckte. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts züchtete Friedrich Dobermann mit dieser Mischung, heraus kamen wachsame Hunde, die als Haus- und Hofhunde hervorragend geeignet waren.
Sie wurden gerne als Hütehunde oder für die Jagd gehalten und kamen später auch bei der Polizei zum Einsatz. Bei der Zucht achtet man nicht nur auf einen kräftigen und muskulösen Körperbau, sondern auch auf eine elegante Erscheinung.
Die Erscheinung des Dobermann
Der Dobermann ist eine mittelgroße Hunderasse mit einer Höhe von 63 bis 72 cm und einem Idealgewicht zwischen 32 und 45 Kilogramm. Der elegant anmutende Hund mit stolzer Haltung hat kurzes, sehr dichtes und hartes Fell, das glatt ist, eng am Körper anliegt und schön glänzt, Unterwolle ist beim Dobermann nicht vorhanden.
In Deutschland findet man den Dobermann mit dunkelbraunem oder schwarzem Fell und rotbraunen Abzeichen, Tiere in weiß, isabell oder blau dürfen bei uns nicht gezüchtet werden.
Die hängenden Ohren sind mittelgroß und ähneln denen des Pinschers, in vielen europäischen Ländern dürfen Ohren und Schwanz mittlerweile nicht mehr kupiert werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt beim Dobermann zwischen 10 und 12 Jahren.
Das Wesen des Dobermann
Obwohl der Dobermann ein sehr friedliches und liebes Wesen hat, sollte er möglichst nur an erfahrene Hundehalter gelangen. In einigen deutschen Bundesländern wird die Rasse als potentiell gefährlich eingestuft, obwohl die Hunde sehr kinderlieb und sensibel sind.
Herausragend sind seine hohe Intelligenz und seine Aufmerksamkeit, die den Dobermann zu einem treuen und wachsamen Begleiter machen. Der temperamentvolle Vierbeiner ist sehr robust und schließt sich einer Bezugsperson innerhalb der Familie ganz besonders an, diese muss von ihm dann als Rudelführer anerkannt werden.
Ein ausgeglichenes Wesen legt der Dobermann nur an den Tag, wenn man ihm viel Auslauf und Beschäftigung gewährt. Kinder müssen lernen, die Freiräume des Hundes zu akzeptieren, und ihn nicht zu stören, dann funktioniert das Zusammenleben problemlos.
Haltung und Erziehung des Dobermann
Die Haltung und Erziehung dieser Hunde ist nicht ganz einfach, weshalb sie für absolute Anfänger weniger geeignet sind. Von Anfang an braucht der Dobermann viel Konsequenz und feste Regeln, nur dann kann er seine vielen Qualitäten auch offenbaren.
Der regelmäßige Besuch einer Hundeschule ist bei diesen Tieren quasi ein Muss, Agility-Training hat sich bei ihnen besonders gut bewährt. Der Dobermann macht sich gerne nützlich und ist für Streicheleinheiten als Belohnung dankbar.
Fremde muss man dem Tier langsam vorstellen, auf dem Grundstück darf er nicht durch den Zaun hindurch schnappen können, denn seine Aufgabe als Wachhund nimmt er sehr ernst. Wer einen Dobermann halten möchte, braucht unbedingt ein eigenes Haus mit großem Grundstück, denn sein Bewegungsdrang ist enorm.
Wichtig ist ein eigener Bereich im Haus, der auch von allen Familienmitgliedern als Rückzugsort akzeptiert wird. Der Dobermann ist der ideale Hund für sehr sportliche und aktive Menschen, bei denen er bei allerlei Outdoor-Aktivitäten dabei sein darf.
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