Tollwut beim Hund

Tollwut ist bereits seit Jahrtausenden bekannt und wurde einst als Wutkrankheit, Lyssa, Rabies oder Rage bezeichnet. Bis ins 19. Jahrhundert war auch der Begriff Hundswut geläufig. Es handelt sich dabei um eine Viruserkrankung, die die meisten warmblütigen Tiere aber auch den Menschen befallen kann. Weltweit sterben heute jährlich rund 55.000 Menschen an der Tollwut. In Mitteleuropa kommt sie jedoch nur mehr selten vor. Ohne Impfung verläuft die Krankheit beim Hund tödlich.

Tollwut endet immer tödlich

Die lebensbedrohliche Infektionskrankheit wird durch den Lyssavirus übertragen. Wildtiere gelten als Überträger der Tollwut. In unseren Breiten ist dies zum großen Teil der Fuchs. In vielen Ländern können aber auch streunende Hunde und Katzen das Virus übertragen. Das Virus kommt dabei hauptsächlich im Speichel der infizierten Tiere vor. Übertragen wird es durch Bisse oder über die Schleimhäute. Die Tollwut gehört zu den meldepflichtigen Seuchen und unterliegt staatlicher Kontrolle. Tiere, die unter dem Verdacht stehen sich mit Tollwut angesteckt zu haben müssen getötet werden. Dies geschieht auch gegen den Willen des Hundebesitzers.

Eine Impfung schützt

In Deutschland konnte die Tollwut beinahe ausgerottet werden, indem Fuchsköder mit Tollwutimpfstoff ausgelegt wurden. Ein zweiter wichtiger Grund für die Eindämmung ist die regelmäßige Impfung möglichst vieler Hunde. Bis vor einigen Jahren wurden die Tiere dazu jährlich gegen Tollwut immunisiert. Eine Änderung der deutschen Tollwutverordnung sieht nun eine Drei- oder Vierjahresimpfung vor. Hundewelpen können bereits ab dem dritten Lebensmonat immunisiert werden. Der Schutz ist nach rund einem Monat gegeben. Diese Impfung sollte unbedingt im Impfpass des Tieres eingetragen sein. Er schützt im Zweifelsfall vor einer unnötigen Tötung und der Hund darf damit ins Ausland reisen.

Symptome der Tollwut

Nach einem Biss durch ein infiziertes Tier beginnt die Inkubationszeit. Je nachdem, wo der Hund gebissen wurde, beträgt sie zwischen zwei und zehn Wochen. Je näher am Zentralen Nervensystem der Biss liegt, je eher treten die ersten Symptome auf. Zumeist können dabei drei Phasen beobachtet werden. Während der ersten Phase verändert sich das Wesen des Tieres. War der Hund zuvor eher schüchtern, geht er plötzlich auf Menschen zu. Ruhelosigkeit, Gleichgewichtsstörungen, Krämpfe und Lähmungen können auftreten. Es kann zu Schluckbeschwerden und dadurch hervorgerufenen vermehrten Speichelfluss kommen. Die zweite Phase zeigt die eigentliche Wut. Von dieser stammt auch der Name Tollwut. Der Hund ist sehr erregt und schnappt unvermittelt zu und beißt. Im dritten Stadium zeigen sich Lähmungen und Muskelzuckungen. Die Hunde reagieren sehr seltsam auf Wasser und verweigern es. Letztendlich fällt das Tier ins Koma und stirbt.

Tollwut beim Hund

Foto: pixabay.com

Diagnose und weitere Vorgehensweise

Eine Diagnose der Tollwut ist am lebenden Hund nicht möglich. Der Tierarzt stellt lediglich eine Verdachtsdiagnose entsprechend der bestehenden Symptome. Er wird sich in diesem Fall auch nach vorangegangenen Bissverletzungen erkundigen. Die endgültige Diagnose Tollwut kann nur durch Laboruntersuchungen am verendeten Tier gestellt werden. Stellt der Tierarzt den Verdacht auf Tollwut, so ist er verpflichtet, sofort den zuständigen Amtstierarzt zu informieren. Von ihm werden alle weiteren notwendigen Schritte eingeleitet. Eine weitere Ansteckung soll dadurch vermieden werden. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr für den Menschen ist in Deutschland die Behandlung eines mit Tollwut infizierten Tieres untersagt. Der betroffene Hund wird daher separiert und gegebenenfalls eingeschläfert. Die Virusinfektion endet beim Hund in jedem Fall tödlich. Eine regelmäßige Impfung ist daher unbedingt notwendig. Eine Impfung für den Menschen ist ebenso verfügbar. Sie ist dann sinnvoll, wenn ein Urlaub in einem Land geplant ist, in dem das Virus verbreitet ist.

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